Kleine Dosenkunde

Während die Dosenstromindustrie in den 50er Jahren noch auf die traditionellen Konservendosen zurückgriff, die für den Einsatz im Strombereich aufwendig modifiziert werden mußten, orientierte man sich bei der Neueinführung des Dosenstroms Ende der 90er Jahre an den von der Getränkeindustrie entwickelten und jahrelang erfolgreich eingesetzten Weißblechbehältern. Gewichtsreduzierung einerseits und kompakte Abmessungen andererseits sprachen für diese strategische Grundsatzentscheidung, die sich heute völlig am Markt durchgesetzt hat. Handelsüblich ist heute Dosenstrom in drei Gebindegrößen, die im folgenden kurz vorgestellt werden:

Die Standardgröße: Das 0,33-Liter-Gebinde
Die 0,33-Liter-Dose ist für Wechselstrom (230 V, 50 Hz) geeignet. Theoretisch kann sie auch mit Gleichstrom befüllt werden, was jedoch nur sehr selten für bestimmte Spezialanwendung realisiert wird.

Für den großen Bedarf: Das 0,5-Liter-Gebinde
Insbesondere für den Einsatz zur Wärmeerzeugung (Stromdurchlauferhitzer, Elektroherd, Heizstrahler etc.) wurde die 0,5-Liter-Dose entwickelt. Sie kann sowohl mit Wechselstrom (230 V, 50 Hz) als auch mit Drehstrom (400 V, 50 Hz) befüllt werden. Der Kunde sollte hier sorgfältig auf den Dosenaufdruck achten, da die beiden Stromarten sonst leicht verwechselt werden können.

Der kleine Kraftzwerg für unterwegs: Das 0,11-Liter-Gebinde
Im Camping- und Treckingbereich ist die 0,11-Liter-Dose zuhause. Sie enthält Gleichstrom (12 V) und ist somit für die Versorgung mobiler Kleingeräte für unterwegs prädestiniert. Auch für den Antrieb elektrischer Kindersprielzeuge und die Versorgung von Handys und Laptops konnte sich diese kompakte und zuverlässige Energiequelle durchsetzen.

Ein häufiges Mißverständnis
Zwar wird diese Austrittsöffnung für Leitungsstrom im Volksmund häufig auch als "Steckdose" bezeichnet, sie ist jedoch keine Dose im eigentlichen Sinne. Leider versucht die Elektrizitätswirtschaft immer wieder dem Verbraucher einzureden, auch Leitungsstrom komme doch letztlich aus einer Dose. Dieser Desinformationskampagne kann jedoch nicht scharf genug widersprochen werden.